Likör

Immer nur Marmelade oder Kuchen – irgendwann bin ich mal auf die Idee gekommen, aus den Früchten der eigenen Ernte Likör zu machen. Hat meinen Sohn gleich auf die Idee für ein Weihnachtsgeschenk gebracht, ein entsprechendes Rezeptbuch. Was mich wiederum dazu gebracht hat, noch mehr Likör zu fabrizieren, mit unterschiedlichem Erfolg. Die meisten sind gut geworden, der Rosenlikör – naja, muss man ja nicht nochmal machen…

Als Grundlage nehme ich Wodka, Korn oder Weinbrand. Angesetzt wird mit dem Obst selber oder ich entsafte vorher und setze dann direkt mit dem Saft an. Dadurch reduziert sich der Alkoholgehalt noch weiter. Ist mir aber lieber, als beim Fruchtansatz hinterher noch mit Zuckerwasser zu verlängern.

Der Einstieg in die Likörproduktion ist über Honiglikör erfolgt, läuft gerne auch unter dem Begriff „Bärenfang“. Ich gebe noch Zimtstangen und Gewürznelken hinzu. Vier Wochen stehen lassen und regelmäßig schütteln, dann durchsieben und in Flaschen füllen – fertig. Wenn man das fertige Erzeugnis eine Weile ruhen lässt wird es klar, dann setzen sich die Schwebestoffe unten ab. Kommt hier vom Honig. Um das zu vermeiden kann man ihn noch mehr erhitzen, dann bleibt aber von den Wirkstoffen nichts mehr übrig.

Den Beerenlikör gibt es jetzt in den Sorten Himbeer-Vanille und Himbeer-Minze. Außerdem habe ich eine „Rote-Beeren“-Mischung kreiert. Bei Johannisbeeren muss man vorsichtig sein, die haben sehr viel Pektin und der Likör neigt dann zum Gelieren.

Den Kirschlikör habe ich mit Saft aus selbst entsaftetem Obst angesetzt. Eine Variante ist mit Weinbrand, die andere mit Korn. Auch mit Zucker kann man noch variieren, brauner oder weißer Zucker oder brauner oder weißer Kandis – wie man es selbst am liebsten mag.

Den Vorrat an Zwetschgenlikör hat meine Mutter geplündert, ratzfatz war der weg! Neuestes Produkt ist der Nektarinenlikör. Auch hier vier Wochen Ansatzzeit und dann gefiltert in Flaschen gefüllt. Hmmm, wenn man die Flasche nur aufmacht kommt einem der fruchtige Duft schon entgegen!

Klingt jetzt ein bisschen so, als würden wir Unmengen an Likör verputzen. Das meiste verschenke ich aber an liebe Menschen, die Selbergemachtes zu schätzen wissen.